U12 NRW-Endrunde

 

Prolog (Bilder folgen!)


Wie an dieser Stelle bereits berichtet, hatte unsere U12-Mannschaft in der Saison 2006/2007 die Qualifikation zur NRW-Zwischenrunde im März 2007 in Duisburg erreicht. Dort trat die Mannschaft verstärkt durch Yannick Busch, der aus der Schweiz „eingeflogen“ wurde, wie folgt an:

 

  • Brett 1 : Eiki Takeuchi
  • Brett 2 : Daniel Reksten
  • Brett 3 : Yannick Busch
  • Brett 4 : Max Bauriedel

 

Unter 18 qualifizierten Mannschaften aus NRW wurde unsere U12 nach starken Kampf Vierte und qualifizierten sich damit für die NRW-Endrunde in Körbecke am Möhnesee. Hier kämpften die sechs besten Mannschaften aus NRW um die vier Qualifikationsplätze für Deutschen Meisterschaft an. Die Endrunde fand vom 07.06. – 10.06.2007 in sehr schöner Umgebung in einer Jugendherberge am Möhnesee im Sauerland statt. Als Betreuer war Fidi Bauriedel ausgekuckt worden, da sein Sohn Max als Spieler teilnahm.

 

Abschlußtabelle NRW U12

 

Rang
Verein
DWZ Ø
Punkte
Brettpunkte
1.
SF Köln-Mülheim
1603
14 - 1
47.0
2.
SV Turm Lippstadt
1259
11 - 4
41.0
3.
SG Porz
1117
10 - 5
39.0
4.
SF Dortmund-Brack
1224
9 - 6
39.0
5.
SF Düsseldorf 197
1178
8 - 7
37.0
5.
SV Welper 1922
1120
8 - 7
37.0

 

Bericht


Nach umfangreichem organisatorischem Vorgeplänkel, ging es am 07.06.2007 um 09:00 Uhr von Essen aus zunächst nach Westen Richtung Düsseldorf - in die völlig falsche Richtung -, um Eiki und Daniel dort abzuholen. Yannick wurde von seinen Eltern direkt aus der Schweiz an den Möhnesee gebracht. Um 10:00 Uhr waren die Beiden aus Düsseldorf dazugestiegen und es ging wieder zurück Richtung Osten in das schöne Sauerland. Nach einem Zwischenstop an einer Raststätte, in der alle Kinder nochmals ein zweites Frühstück „einwarfen“, erreichten wir gegen 12:00 Uhr unser Ziel. Die Jugendherberge lag praktisch direkt am Ufer des Möhnesees, auf einem weiten Areal mit Bolz-,  Grill- und Volleyballplatz, Tischtennisplatten usw.

 

Erster Tag:


Nach Anmeldung und dem Mittagessen, startete um 13:00 Uhr die erste Runde. Wir mussten gegen Turm Lippstadt spielen, eine von der DWZ her deutlich bessere Mannschaft. Unsere Chancen waren daher eher begrenzt. Zum Spiel:

Yannick spielte wie immer schnell und gut. Hatte zeitweise eine deutlich bessere Stellung allerdings sehr schwer zu spielen. Er gelangte in ein Remis verdächtiges Endspiel (jeweils drei Bauern und eine Leichtfigur). Leider übersah er einen Trick des Gegners und verlor. Max gelangte nach der Eröffnung in ein kompliziertes Mittelspiel, in dem er sogar eine Figur gewinnen konnte. In klar gewonnener Stellung übersah er eine Kombination des Gegners (mehrzügiges Abzugschach mit Damenverlust) und verlor daraufhin ebenfalls. Es zeichnete sich also eine klare Niederlage ab. Aber was machten unsere Spitzenbretter? Daniel spielte in der Eröffnung solide, gelangte im Mittelspiel zum Vorteil und überspielte seinen Gegner im Endspiel, so dass dieser entnervt aufgab. Eiki spielte wie immer auf totalen Angriff, opferte in die Königsstellung des Gegners eine Figur und einen Bauern, was nach weiteren drei Zügen unweigerlich zum Matt geführt hätte. Er wählte eine kompliziertere Variante. Aber auch diese führte zum Sieg. Zwei zu zwei nach dem ersten Spiel, dass war gegen diesen Gegner ein echter Erfolg. Nach dem Schach war Fußball angesagt. Es spielte ein kunterbunter Haufen von Kölnern, Düsseldorfern, Bochumern usw. auf einem großen Spielfeld gegeneinander. Anschließend zum Abendessen und danach Küchendienst! Die Kinder hatten im Essenssaal die Tische abzuwischen, alles aufzuräumen und Tassen und Besteck zu trocknen. Keine schlechte Sache, da die Kinder auf diese Weise erfuhren, dass das Geschirr nicht von alleine sauber und trocken in den Schrank fliegen. Danach noch wurde noch stundenlang Rundlauf (Tischtennis) im Keller gespielt. Als die Mädels der U14 und U20 in die Disco gingen, mussten unsere "Helden" noch einige Runden Blitz und Tandem spielen, bevor es um halb elf ins Bett ging. Ich dachte "die sind platt" und löschte das Licht. Und tatsächlich gegen elf Uhr war Ruhe.

 

Zweiter Tag:


Am nächsten Tag mussten die Kinder  gegen 6 oder 7 Uhr schon wieder wach gewesen sein, den um halb acht weckten mich die Kinder quietschvergnügt mit Tischtennisschlägern in der Hand. Also bis acht Uhr morgens noch ein wenig Rundlauf, dann Frühstück, welches sich jedoch aufgrund des Süßigkeiten-Konsums bei den Kindern auf einen Kakao beschränkte. Direkt im Anschluss ging es gegen den Turnierfavoriten SF Köln-Mühlheim, der Mannschaft mit dem höchsten DWZ-Schnitt:

Offensichtlich steckte unseren Spielern noch die Nacht in den Knochen, den sie spielten recht schnell und unkonzentriert. Yannick gegen einen übermächtigen Gegner musste eine Französische Verteidigung spielen, in der er sich nicht so recht auskannte. Das nutzte der Gegner aus und gewann recht schnell einen Turm und wickelte danach souverän ein gewonnenes Endspiel ab. Yannick verlor. Aber da war ja noch Max, der seinen Gegner locker überspielte und eine klar gewonnene Stellung erreichte. Ein paar Züge noch und dann ist Matt. So dachte ich! Aber denkste. Der Gegner bot Remis an, Max lehnte siegessicher ab, um im nächsten Zug kurzerhand die Dame einzustellen. Frustriert gab er einige Züge später auf. Daniel gab anschließend in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und einem Bauern mehr Remis. Daraufhin gab Eiki gegen den DWZ-stärkste Spieler des Feldes (1743) ebenfalls Remis. Ergebnis: 1 zu 3-Niederlage…..Die Stimmung war nicht mehr so gut, obwohl objektiv gesehen gegen diese Mannschaft eine Niederlage durchaus zu erwarten war. Es kostete einige Zeit und Mühe um unsere "Helden" wieder aufzurichten, damit die vier Jungs zum Nachmittagsspiel gegen Bochum-Welper wieder fit und motiviert antreten konnten.

 

Dritter Tag:


Nach dem Frühstück begann der Tag erst einmal mit dem Gesellschaftspiel Risiko. Anschließend gab es einen Ausflug an und über den Möhnesee mit anschließendem Minigolf und Eis essen. Mit Ach und Krach waren wir gegen 12:30 Uhr wieder im Spiellokal. Gegen 13:30 Uhr, also direkt nach dem Mittagessen startete verspätet die vierte Runde. Unser Gegner diesmal SF Dortmund-Brackel. Auf dem Papier waren unsere Chancen nicht schlecht, doch wer sich die Kinder genauer anschaute, ahnte schon: "Die sind übermüdet". Es wurde gegähnt was das Zeug hielt. Aber auch unser Gegner, am Vorabend genauso lange wach gewesen, machten nicht den besten Eindruck. Genau so sollte verliefen dann auch die Partien. Max spielte Pirk-Verteidigung und opferte, nachdem der Gegner im Mittelspiel groß rochiert hatte, zwei Bauern am Damenflügel und konnte angreifen. Eiki heute nicht so fit, mühte sich in einer geschlossenen Stellung nach einer Englischen Eröffnung herum. Er stand nicht gut. Ganz anders Daniel und Yannick, die beide klar besser standen. Nach einer Spanischen Eröffnung gewann Yannick im Mittelspiel eine Dame gegen Turm und Läufer. Das sah ganz gut aus. Daniel hatte währenddessen ein tolles Zentrum mit zwei verbundenen Freibauern erreicht. Auch bei diesem Kampf konnte man glauben, das könnte einen Sieg geben, aber von den Spielverläufen der Vortage vorsichtig geworden, zügelte ich meinen Optimismus. Mit Recht, denn kurze Zeit später hatte Max wieder die Dame eingestellt und Yannick war der Übermacht an Leichtfiguren sichtlich nicht mehr gewachsen. Also kurze Zeit später 0 : 2 gegen uns. Nun mussten wieder Eiki und Daniel ran. Eiki schaffte dies in seiner überlegenen Art und setzte den Gegner kurzerhand Matt. Max und Yannick gingen raus und waren guter Dinge, dass auch Daniel gewinnen würde, aber kurz danach kam Eiki und sagte frustriert, dass Daniel eine Figur verloren hätte. Dass musste ein Scherz sein. Aber tatsächlich, er war einem Spieß auferlegen und hatte nun zwar noch seine Freibauern, allerdings mit einer Figur weniger. Er kämpfte weiter. Aber der Gegner war einfach zu stark um das Blatt noch zu wenden. Schließlich bot der Gegner in total gewonnener Stellung Remis an und Daniel willigte ein. Weiterspielen hätte in diesem Fall keinen Sinn mehr gemacht. Wir waren jetzt Sechster. Doch nach kurzer Analyse der Tabelle stellte sich heraus, dass wir, einen Sieg am letzten Tag vorausgesetzt, durchaus noch Vierter werden und damit die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft erreichen konnten. Ein angesetztes Fußballturnier fiel aufgrund eines starken Gewitters dann im wahrsten Sinne des Wortes in Wasser. Das ganze Gelände stand unter Wasser. Statt des Fußballturniers wurde nun am Abend noch geblitzt, Tandem und Tischtennis gespielt. Gegen 22:00 war diesmal Nachtruhe angesagt, in der Hoffnung, dass es  ausgeschlafen am nächsten und letzten Tag besser geht.

 

Vierter Tag:

 

Ausgeschlafen ging es zum Frühstück, recht früh, denn die letzte Runde begann um 08:30 an. Während des Frühstücks (ca. 08:00 Uhr) erfuhren wir dann auch, dass die Zimmer bis 09:30 Uhr geräumt sein müssten. Also alle Kinder 15 Minuten vor dem letzten Kampf wieder auf das Zimmer, das aussah als hätte eine Atombombe eingeschlagen, und Koffer packen. Den Rest, wie Betten abziehen, Gepäck ins Auto laden und Müll wegräumen, durfte dann der „Betreuer“, der ja auch noch sein eigenes Zimmer räumen musste, erledigen. Die erste gute Stunde des Mannschaftskampfes gegen Köln-Porz war da schon gelaufen. Eiki hatte eine Bauern mehr und eine solide Stellung. Innerlich hatte ich den Punkt daher bereits gebucht. Daniel hatte zwei Bauern und eine Qualität und Yannick zwei Bauern mehr. Nur Max machte mir Sorgen, er stand eindeutig schlechter. Sollte es doch noch ein Happyend geben oder sollten wir in diesem Turnier vom Pech verfolgt werden? Als Max eine Qualität gewann wuchs mein Optimismus, denn alle Bretter hatten nun materiellen Vorteil. Nun ging es Schlag auf Schlag.  Yannick hatte trotz seines Material­vorteils zwischenzeitlich seine Stellung dadurch verschlechtert, dass er einfach nicht rochieren wollte und stattdessen auf Bauerfang ging. Dies sollte sich rächen. Der Gegner führte seine Schwerfiguren gegen den König, was dieser nicht überlebte. Max dagegen tauschte gerade die Dame und marschierte mit seinen Bauern los. Und einer kam durch! Dame mehr und einiger Züge später Matt. 1:1 und Eiki bog gerade auf die Zielgerade ein. Dies bedeutet für den Gegner in der Regel nichts Gutes. Und so beendete auch er seine Partie souverän. Jetzt hing alles von Daniel ab; mal wieder. War er dieser Nervenanspannung gewachsen? Er hatte inzwischen zwar seine Qualität zurückgeben müssen, jedoch waren seine beiden Freibauern gedeckt von seiner Dame inzwischen weit vorgerückt und drohten sich zu verwandeln. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass seine Verteidigung schwächelte. Der Gegner holte nun zu einer Kombination aus, die,  spielt man die Partie mit ihren Fehlern seitens des Gegners in der Eröffnung nach, nicht zu erwarten war. Diese Kombination machte Daniel den gar aus. Sehr merkwürdig! Pech und ein bisschen Übermut, den die Kombination war, wenn auch nicht leicht zu sehen, so doch leicht zu verhindern. Damit war das 2:2 komplett. Wir waren nun nicht für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert und geteilter Fünfter zusammen mit Bochum-Welper. Um gegebenenfalls eine Nachrückermannschaft für die Deutschen Meisterschaften zu melden, wurde noch ein Stichkampf mit jeweils 20 Minuten Bedenkzeit zwischen den beiden 5. platzierten ausgetragen. Diesmal gewannen wir locker mit 3:0 gegen Bochum Welper (Yannick war schon Richtung Schweiz unterwegs !). Nach der Siegerehrung, bei der die Kinder doch etwas traurig waren, ging es heimwärts. Die gesamte Veranstaltung war sehr gelungen, gut organisiert bzw. sehr gut geleitet und mit einem Rahmenprogramm für die Kinder ausgestattet, das gut ankam.

 

Fidi Bauriedel

 

P.S.

 

Ich muss allerdings auch sagen, dass ein Betreuer für die Veranstaltung zu wenig ist. Den um wirklich „professionell“ die Mannschaft zu betreuen muss die Eröffnung der Gegner studiert und die Kinder darauf eingestellt werden, so wie dies fast alle anderen Vereine getan haben.

 

 

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